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Ideenwettbewerb, Frankfurt am Main, 2009
Erinnerungsstätte an der Frankfurter Großmarkthalle
Die Erinnerungsstätte macht die bedrückende Geschichte der Judenentbürgerung und -deportation an zwei Orten spürbar:
»Der Letzte Weg« entlang des Bahndamms lässt die Vorbeigehenden in einem schmalen Geländeeinschnitt die Stationen der Entbürgerung nachvollziehen. Der »Ort der Deportation« zeichnet in einem zu begehenden Ziegelrelief den ersten Streckenabschnitt des Abtransports nach.
Beide Orte stellen über ihre Materialität – Ziegelstein – den Zusammenhang mit der Großmarkthalle her. Sie sind in erster Linie atmosphärische Räume.
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 | »Der Letzte Weg«
In der Sammelstelle im Keller der Großmarkthalle wurde den Frankfurter Juden in vier Schritten ihre bürgerliche Identität genommen, bevor sie zur Deportation verladen wurden.
Über eine lange schmale Rampe taucht man unausweichlich auf das Kellerniveau der Halle ab. Der ruhige architektonische Raum aus Ziegelmauerwerk gibt Freiraum zum Denken und Fühlen. Vier verschlossene Türen, welche die Stationen der Entbürgerung benennen und durch Augenzeugenberichte die damalige Situation nahe bringen, begleiten den Gang und schaffen eine Stimmung der Bedrückung. |
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»Ort der Deportation«
Am Stellwerk unter dem Brückenbogen wurden 9.239 Juden abtransportiert. Dieser Streckenabschnitt wird mit einem Relief aus Ziegelsteinen belegt, das schwer begehbar ist und von Passanten nicht unbemerkt überquert werden kann. Der unebene Boden macht den Brückenbogen zu einem menschenleeren Raum. Der Abdruck der Gleisspuren im Relief und die Information über die Zielbahnhöfe am Brückenbogen verstärken diese Wirkung. |
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Auslober: Stadt Frankfurt am Main
vertreten durch das Dezernat für Planen, Bauen, Wohnen und Grundbesitz
Wettbewerb:Zweiphasiger Realisierungswettbewerb, 2009
Bearbeitung: 2009
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